Von der Wiege der Kultur bis in die Zukunft: Die Völker werden einen einzigartigen Weg auf den Entwicklungspfaden nehmen. Sie schreiten in ihrer Entwicklung bei Wissenschaft, Technologie, Entdeckung und Militär voran, um immer bessere Belohnungen zu erhalten. Sie werden außerdem ihr Einkommen steigern und ihre Hauptstadt ausbauen.
verlag: | Feuerland Spiele, Stonemaier Games |
autor: | Stegmaier Jamey |
erscheinungsjahr: | 2020 |
spielerzahl: | 1 bis 5 Spieler (ideal mit 3 Spielern) |
spieldauer: | 90 bis 120 Minuten |
altersempfehlung: | ab 12 Jahren |
Tapestry SpielregelTapestry AutomaTapestry ReferenzTapestry Anpassungen der ZivilisationTapestry Regelvideo (Quelle: www.spielkultisten.de)
So funktioniert's
So funktioniert's
Quelle: www.spielkultisten.de
Jeder Spieler erhält eine Spielertafel ("Einkommenstableau"), bestückt alle Felder der Einkommensleisten mit kleinen farblich passenden Häuserminiaturen (nur das erste Feld jeder Leiste bleibt frei), dazu ein zufälliges Hauptstadttableau, das gleichzeitig bestimmt, auf welches Startfeld des Spielplans der Spieler seine ersten zwei Außenposten stellt. Außerdem sucht sich jeder Spieler aus zwei zufällig gezogenen Zivilisationstableaus ein Volk aus, mit dem er ins Spiel gehen möchte. Jedes Volk besitzt individuelle asymmetrische Fähigkeiten. Der große Spielplan wird mit der Seite nach oben ausgelegt, die der Spielerzahl entspricht.
Wer an der Reihe ist, hat stets zwei Möglichkeiten:
- Um eine neue Ära zu beginnen, ist ein Einkommenszug notwendig. Da löst der Spieler ab der zweiten Ära die Spezialfähigkeit seines Volkes aus, darf eine Gobelinkarte ausspielen, die ihm einen Sofort- oder einen Dauereffekt während dieser Ära verleiht (macht er dies vor seinen Sitznachbarn, erhält er noch einen Ressourcen-Bonus), er wertet, falls vorhanden, eine seiner Technologiekarten auf und erhält den Bonus (ggf. Voraussetzungen beachten!), kassiert alle Siegpunkte, die auf freien Einkommensfeldern seines Einkommenstableaus sichtbar sind und erhält die ebenso sichtbaren Ressourcen (Nahrung, Arbeiter, Geld, Kultur, Landschaftsplättchen und Gobelinkarten). In Ära 1 wird nur die Ressourcen-Vergabe ausgelöst. Jeder startet so mit jeweils einer Ressource jeder Art. Den Zeitpunkt weiterer Einkommenszüge bestimmt jeder Spieler selbst. Wer taktisch klug spielt, kann sich mit seinen Ressourcen länger im Spiel halten. Das sollte immer ein Hauptzeil sein, um so möglichst weit auf den Leisten des Spielplans voranzuschreiten.
- Weitaus häufiger wird also Option 2 gewählt: Fortschritt auf einer Leiste. Mit jedem Fortschritt werden stets eine Aktion (hier "Belohnung" und "Bonus" genannt) ausgelöst. Dazu wählt der Spieler eine der vier Fortschrittsleisten (Entdeckung, Wissenschaft, Technologie, Militär) aus, zieht seinen Spielermarker auf der gewählten Leiste ein Feld nach vorn (sofern er die Bewegung mit den über der Stufe angegebenen Ressourcen bezahlen kann), erhält dann die Belohnung des Feldes und, falls vorhanden, optional auch den Bonus, der aber noch einmal gesondert bezahlt werden muss. Bezahlt wird mit dem Rückwärtsziehen der Ressourcenmarker auf dem eigenen Einkommenstableau.
Auf allen Leisten gibt es die jeweils farblich passenden kleinen Einkommengebäude zu generieren, die dann vom eigenen Einkommenstableau auf freie Felder der eigenen Hauptstadt gestellt werden. So werden zunehmend mehr Einkommensfelder freigespielt. Jedes dieser kleinen Gebäude belegt dabei immer genau ein Feld auf dem Tableau. So werden gleichzeitig auch zunehmend mehr Einkommensfelder freigespielt. Rot markierte Felder dürfen nicht bebaut werden, sie gelten aber als "belegt". Das ist wichtig, da man durch den Bau von Gebäuden zwei Erträge erzielen kann - einmal eine beliebige Ressource, immer wenn ein Stadtviertel komplett belegt ist. Oder aber je 1 Punkt pro Reihe und Spalte in jedem Einkommenszug, sofern die Reihe / Spalte komplett belegt wurde. Wie gesagt: Die roten Sperrgebiete zählen dabei mit!
Jede Fortschrittsleiste auf dem großen Spielplan ist in vier Stufen à 3 Felder unterteilt. Die Fortschrittskosten steigen pro Stufe, die Belohnungen werden aber auch immer wertvoller. Sobald ein Spieler als erster (!) das erste Feld einer neuen Stufe erreicht, erhält er (und nur er!) die passende Wahrzeichenminiatur, die er dann auch direkt auf seinem Hauptstadttableau verbauen darf. Auch hier gilt: Nicht auf rot markierte Felder, aber bei den Wahrzeichen ggf. über den Rand hinaus, da diese besonders groß sind und teilweise gleich viele Felder auf einmal abdecken. Wahrzeichen können auch über den Aufwertungs-Bonus einiger Technologiekarten zu einem Spieler gelangen.
Welche Aktionen sind nun an die vier Leisten geknüpft?
- Auf der blauen Entdeckungsleiste gibt es Felder, auf denen der Spieler neue Landschaftsplättchen erhält ("Gebietsteile"), dann gibt es Felder, auf denen der Spieler so ein Plättchen "erkunden" kann, d.h. er legt es aus seinem Vorrat auf ein freies Feld des Spielplans, angrenzend zu einem von ihm kontrollierten Gebiet (mit stehendem Außenposten in seiner Farbe). Ein gelegtes Plättchen bringt einen kleinen Bonus. Außerdem bekommt der Spieler noch für jede Kante, die an eine passende Landschaftsart angrenzt (auch nur teilweise), jeweils 1 Punkt. Zudem können in der letzten Stufe Weltraumplättchen für besonders starke einmalige Erträge sorgen.
- Auf der roten Militärleiste können die Spieler Eroberungen forcieren. Dazu wird ein neuer Außenposten auf ein Gebiet gestellt, das an ein bereits eigenes, kontrolliertes Gebiet angrenzt. Wichtig: Auf jedem Feld (außer auf dem Startfeld) darf sich immer nur 1 Außenposten einer Farbe befinden, maximal jedoch 2 Außenposten in verschiedenen Farben. Stellt ein Spieler einen Außenposten zu einem gegnerischen hinzu, so macht er ihm die Vorherrschaft streitig. Der neu hinzu gekommene Spieler stürzt den Außenposten des Gegners und stellt seinen Posten aufrecht auf das Feld.
Eine solche feindliche Übernahme kann verhindert werden, indem der Angegriffene eine "Fallen"-Gobelinkarte ausspielt, sofern er sie besitzt. In diesem Fall würde der Außenposten des Angreifers gestürzt. Sobald sich zwei Außenposten auf einem Feld befinden, ist die Machtfrage geklärt. Kein weiterer Spieler kann sich nun hinzu stellen. Wann immer ein Spieler die Eroberungs-Aktion durchführt (egal, ob er selbst auf ein freies Feld expandiert, ob er einen Mitspieler angreift und der sich ggf. schützt), wirft er zudem die beiden Eroberungswürfel und sucht sich eine Belohnung aus (Siegpunkte oder Ressource).
- Auf der gelben Technologieleiste gibt es vornehmlich gelbe Technologiekarten, die sich der Spieler aus einer offenen Auslage aussuchen kann. Eine neu genommene Karte wandert in die untere Reihe neben das eigene Hauptstadttableau. Durch Aufwertungen kann eine Karte in die mittlere und schließlich in die obere Reihe gelangen, jedes Mal begleitet von einer einmaligen Belohnung.
- Auf der grünen Wissenschaftsleiste wird oft der Wissenschaftswürfel geworfen. Er bestimmt, auf welcher Leiste der Spieler kostenlos einen Schritt nach vorn machen darf. Bei einigen auslösenden Feldern erhält der Spieler dann jedoch nicht die Belohnung und den Zugang zum Bonus beim Voranschreiten. Zudem gibt es im weiteren Verlauf auch kostenlose Schritte auf vorgegebenen Leisten oder auch Rückschritte, was durchaus sinnvoll sein kann, da man eine bereits passierte Aktion so erneut ausführen kann.
Es gibt noch weitere Belohnungen, die ich jetzt hier nicht explizit einzeln erwähnen möchte. Die wichtigsten habe ich aber genannt.
"Tapestry" wird nicht in für alle Spieler simultanen Runden gespielt. Ein Spieler entscheidet selbst, wann er in die nächste Ära wechseln möchte oder muss. Letzteres ist der Fall, wenn er keine Ressourcen mehr besitzt bzw. keine passenden. Natürlich kann ein Spieler auch freiwillig diese Option nutzen. Wie gesagt wird dann für ihn die neue Ära mit einem Einkommenszug begonnen.
Nach der vierten Ära gibt es beim Wechsel in Ära 5 nur noch einen letzten, abgespeckten Einkommenszug, in dem der Spieler noch einmal sein Volk bemühen darf (übrigens kann ein Spieler auch im Spielverlauf mehrere Völker besitzen; sie kommen über Belohnungen zu ihm). Auch werden noch einmal alle frei gespielten Punktewertungen auf seinen Einkommensleisten ausgelöst. Punkte gibt es übrigens zuvor auch durch jeweiliges Erreichen einer Errungenschaft. Wer eine Aufgabe erfüllt, erhält die größte noch verfügare Punktezahl. Jeder Spieler kann jede Errungenschaft nur einmal belegen, wobei die Punktebelohnungen limitiert sind. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
Haben alle Spieler ihren letzten Einkommenszug beendet, endet auch das Spiel, und der Spieler mit den meisten Punkten ist der Sieger.